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Aus der Geschichte von Lostorf

Die prächtige Lage von Lostorf muss schon in früheren Jahren die Menschen dazu animiert haben, sich hier häuslich niederzulassen. Viele Funde und Überreste deuten darauf hin.

So ist z.B. die Katholische Kirche auf den Ruinen einer römischen "villa rusticae" erbaut. Eine gefundene Münze wies das Bild des Kaisers Domitian (81 - 98 n.Chr.) auf. Auch die römischen Funde von Theodor Schweizer auf dem "Grossen Kastel" oberhalb des Thermalbades deuten eine römische Festung an, die gegen die Überfälle der Alemannen errichtet worden ist.

Analoge Funde beim Bad selber lassen vermuten, dass die badefreudigen Römer die heilenden Wasser bereits gekannt hatten. Nach den Römern kamen im 4. Jahrhundert die Alemannen, die sich im Verlaufe der Jahrhunderte mit der keltischen Bevölkerung vermischten. Erste schriftliche Kunde vom Namen Lostorf haben wir aus einer Urkunde um das Jahr 1145, dann wiederum aus dem Jahre 1226 mit der Schreibweise Loztorf und 1275 mit Lostorf. Mahren wird in den Schriften des 16. Jahrhunderts mit Marchen geschrieben.

Lostorf bildete mit dem Weiler Mahren die Herrschaft Wartenfels, die ihren Namen vom im 13. Jahrhundert lebenden Freiherrn Wernher von Wartenfels hatte. Das heutige Schloss, bzw. die damalige Burg, wurde wahrscheinlich auch in jenem Jahrhundert gebaut. Während dieser Zeit waren die meisten Bewohner Leibeigene verschiedener Herren.

Nach dem habsburgischen Urbar von 1361 gehörte der vierte Teil des "Twinges und Bannes zu Lostorf" dem Hause Habsburg und zählte 36 Personen.

Man kann also annehmen, dass Lostorf zu jener Zeit von rund 150 Menschen bewohnt war. Im Jahre 1465 verkaufte Adrian von Bubenberg, der Held von Murten, die Herrschaft von Wartenfels mit allen Gerechtigkeiten für 3300 Gulden der Stadt Solothurn. Seither gehörte die Gemeinde dem Stande Solothurn an.

Unsere Gemeinde hat sich seit den 1970er-Jahren vom langgestreckten Bachdorf zu einer sich fächerförmig ausbreitenden typischen Wohngemeinde entwickelt.

Dank einer nach dem Zweiten Weltkrieg fortschrittlichen Güterzusammenlegung und einer grosszügigen Bauordunung verdreifachte sich die Zahl der Gebäude und verdoppelte sich die Wohnbevölkerung. Ein Zustrom Bauwilliger setzte ein. Dutzende von schönen Einfamilienhäusern entstandenen links, rechts und unterhalb des alten Dorfteils und im Weiler Mahren.